Laris Todesursache
Pathologie
Unglaublich viele interessieren sich für die Hühner und wollen natürlich wissen, woran Lari gestorben ist. Um ehrlich zu sein, habe ich mir unglaubliche Vorwürfe gemacht, bis das Ergebnis vorlag. Was haben wir falsch gemacht. Haben wir etwas nicht entdeckt. Haben wir sie falsch gehalten. Durch das Ergebnis, dass ihren Tod sicher nicht besser oder einfacher macht, wissen wir nun aber zumindest, dass wir uns keine Vorwürfe machen müssen. Die Tierärztin hat uns bestätigt, dass wir ein Paradies für die Chicks geschaffen haben. Und leider kam Lari und wahrscheinlich auch Fari schon krank zu uns. Die anderen Hühner könnten auch betroffen sein, aber das wissen wir aktuell nicht sicher.
3 Befunde
Der Pathologie Bericht ist lang und ich wusste vorher nicht wie gründlich so etwas gemacht wird. Ich bin wirklich begeistert, wie akribisch man versucht hat, Laris Todesursache auf den Grund zu gehen. Hauptsächlich kamen 3 Dinge heraus, die alle für sich schon tödlich sein könnten.
Zum einen ein sehr starker Wurmbefall, mit dem sie schon zu uns gekommen sein muss. Dieser ist behandelbar. Bei dieser Schwere kann das Huhn bei der Therapie aber versterben.
Zudem hatte sie eine schwere bakterielle Infektion mehrerer Organe. Auch diese ist grundsätzlich behandelbar.
Das für uns gravierendste Befund und auch die Todesursache ist eine Tumorerkrankung. Ihr ganzer Körper war mit Tumoren voll gesetzt. Sie wurde durch das Leukosevirus ausgelöst, das viele Hühner in sich tragen, aber nicht bei jedem Tier ausbricht.
Leukose
Bei einer Leukose handelt es sich um eine weit verbreitete Viruskrankheit von Hühnern. Gefährdet sind meist junge Hühner im Alter von 6-10 Monaten. Der Auslöser einer Leukose ist der sogenannte Aviäre Leukosevirus, der das blutbildende System der Hühner befällt. Der Virus hat sehr unspezifische Symptome und kann alle Organe des Huhns befallen. Es können sich unter anderem krebsartige Tumore im Bereich von Niere, Leber und Milz bilden.
Das Huhn kann sein Fressverhalten ändern und magert häufig ab, was auch bei Lari der Fall war.
Eine Heilung ist nicht möglich und es existieren keine Möglichkeiten das Huhn zu behandeln. Es wird eher empfohlen, die Hühner bzw. den ganzen Bestand zu töten und neu zu beginnen. Dass dies für uns nicht infrage kommt, versteht sich, denke ich, von selbst.
Übertragen wird das Virus zB von Henne auf Brutei. Die horizontale Übertragung ist anscheinend nebensächlich. Es sind erstaunlich viele Hühner betroffen, aber viele bleiben zeitlebens tumorfrei und es sterben nur einige. Was für mich erklärt, dass viele die Krankheit gar nicht auf dem Schirm haben. Ich bin sehr froh, durch den Pathologiebericht so viel gelernt zu haben und mir nun im Anschluss auch anlesen zu können.
Da Faris Zustand auch schnell schlechter wurde, haben wir sie aktuell im Haus. Wir haben alle Hühner von dem gleichen Züchter, wobei Lari und Fari nicht bei den anderen untergebracht waren. Eventuell sind die anderen anders oder nur teilweise betroffen. Alle Hühner haben eine Antibiotikatherapie bekommen, um die bakterielle Geschichte in den Griff zu kriegen. Die anschließende Entwurmung hat bei Fari deutlich gegriffen, aber sie auch sehr entkräftet. Deshalb ist sie nun im Haus. Ein Virus hat natürlich bei einem geschwächten System um so mehr Möglichkeiten auszubrechen.
Wir beobachten sie jetzt und aktuell ist sie auf dem Wege der Besserung. Ob und wie das Leukosevirus bei ihr greift, können wir nicht sagen. Wir beobachten sie engmaschig, pflegen und füttern sie gut und hoffen, dass sie sich durch Behandlung der anderen 2 Befunde so weit berappelt, dass sie ein langes Hühnerleben vor sich hat. Sollten bei ihr deutliche Symptome auftreten, wie z. B. Lähmungen oder weitere Abmagerung, müssen wir im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen. Aber soweit sind wir noch nicht. Wir glauben fest dran, dass sie wieder gesund genug wird, um zurück zu den anderen zu ziehen.